Am 11. November feiern wir das Martinsfest mit Laternen, Martinsgans und Martinsfeuer, Martinszüge allen Ortens – der Heilige Martin ist einer der populärsten und ältesten Heiligen Europas. Fast jeder kennt die Szene mit dem obdachlosen Bettler und der Mantelteilung. Das Wirken Martins lässt sich mit dem Dreischritt “sehen – urteilen – handeln” beschreiben.
Sehen: Martin sah den Bettler am Tor, und sein Sehen war von Empathie begleitet. Er fühlte den durch die bittere Kälte verursachten Schmerz des Elenden und teilte seine Angst vor dem Erfrieren.
Urteilen: Sein Mitleid-en führte Martin zur Einsicht in die Notwendigkeit, das gesehene Leid durch aktives Handeln zu mildern.
Handeln: Martin teilt seinen Mantel. Er handelte aus Nächstenliebe.
Und was hat das jetzt alles mit der Polizei zu tun? Das alles kennen Sie aus der Einsatzlehre und wenden es täglich im Dienst an: Beurteilung der Lage – Entschlussfassung – Durchführung. Oder: Wer von Ihnen hat schon mal einen Obdachlosen bei eisigen Temperaturen in Schutzgewahrsam genommen oder in einer caritativen Einrichtung untergebracht?
Sie haben sich irgendwann einmal für den Polizeiberuf entschieden und sind Polizistin beziehungsweise Polizist geworden. Warum? Was hat Sie zu diesem Schritt bewegt? Die Verdienstmöglichkeiten, die soziale Absicherung, die Abwechslung und eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit werden es alleine nicht gewesen sein? War da noch mehr? Wollten Sie etwas bewirken? Helfen? Für Werte einstehen? …ein bisschen so wie Martin vielleicht? |erf